心理暗示能不能治病?
发布时间:2025-05-20 09:33:34
Warum das Gute mehr Aufmerksamkeit braucht
为什么美好的事物需要更多关注
Dass pure Vorstellungskraft krank oder gesund machen kann, mutet an wie Hokuspokus – und ist doch wissenschaftlich bewiesen: Nach einem hoffnungsvollen Gespräch mit dem Arzt geht es einem gleich besser; umgekehrt kann schon die Lektüre eines Beipackzettels dazu führen, die aufgelisteten Nebenwirkungen am eigenen Leib zu verspüren. Vom Placeboeffekt spricht man im ersten Fall, vom Noceboeffekt im zweiten. Es kommt dabei stark auf die Erwartungshaltung des Patienten an: Sobald er sich eine Besserung vorstellt, schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, die den Körper darauf vorbereiten – und dadurch just die erwartete Wirkung in Gang setzen. “纯粹的想象能致病或治病”——这听起来像天方夜谭,却已被科学证实:与医生进行一次充满希望的谈话后,患者会立刻感觉好转;相反,光是阅读药品说明书,就可能导致亲身感受到所列的副作用。前者被称为“安慰剂效应”,后者则是“反安慰剂效应”。其关键取决于患者的预期心理:一旦想象病情好转,大脑便会释放递质,让身体做好准备,从而恰恰启动预期的效果。 Diese selbsterfüllende Prophezeiung ist besonders bei Schmerzpatienten nachgewiesen. Erwartungsvolle Gedanken können sogar Schmerzsignale im Rückenmark hemmen oder verstärken, können zur Ausschüttung von körpereigenen Opioiden führen und so die Schmerzverarbeitung stark beeinflussen. 这种自我应验的预言效应,在疼痛患者身上尤为显著。满怀期待的思维甚至能抑制或增强脊髓中的疼痛信号,促使人体释放内源性阿片物质,从而大幅影响痛觉处理过程。 Leider hat es dabei – wie so oft im Leben – das Gute schwerer als das Schlechte. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer neuen Studie der Placebo-Forscherin Ulrike Bingel von der Universität Duisburg-Essen. Die im Journal eLife veröffentlichte Arbeit zeigt, dass eine negative Erwartung das Schmerzempfinden stärker und nachhaltiger beeinflusst als ein positiver Glaube. 可惜的是,正如生活中常见的那样,好事总是比坏事更难实现——这至少是杜伊斯堡-埃森大学安慰剂效应研究者乌尔里克·宾格尔最新研究得出的结论。这项发表在《eLife》期刊的研究表明,负面预期对疼痛感知的影响比积极信念更强烈、更持久。 Dazu untersuchte Bingels Team 104 gesunde Freiwillige, die schmerzhaften Hitzereizen ausgesetzt wurden. Zusätzlich bekamen sie elektrische Impulse, die angeblich ihre Schmerzempfindlichkeit veränderten – in Wahrheit aber wirkungslos waren. Auf diese Weise schürten die Forscher unterschiedliche Erwartungen, die sich mal auf stärkere, mal auf schwächere Schmerzen richteten. Tatsächlich aber erhielten die Probanden stets die gleichen Reize, die sie dann auf einer Skala von 0 bis 100 bewerten sollten. 为了验证这一现象,宾格尔的研究团队对104名健康志愿者进行了实验。这些志愿者被暴露在令人疼痛的热刺激下,同时接受据称能改变其痛觉敏感度的电脉冲刺激——实际上这些电脉冲完全无效。通过这种方式,研究人员成功诱导出不同的心理预期:受试者时而预期疼痛会加剧,时而预期会减轻。然而实际上,所有受试者接受的刺激强度始终相同,之后他们需要在一个0到100的量表上对疼痛程度进行评分。 Ergebnis: Bei einer negativen Erwartung bewerteten die Teilnehmenden ihre Schmerzen im Schnitt um rund elf Punkte höher als unter neutralen Kontrollbedingungen. Die entsprechende positive Erwartung hingegen reduzierte die Schmerzbewertung nur um gut vier Punkte. Der Noceboeffekt erwies sich damit als mehr als doppelt so stark wie der Placeboeffekt, bei ansonsten gleichen Versuchsbedingungen. Selbst eine Woche nach der ersten Scheinbehandlung wiederholte sich dieses Ergebnis fast identisch; das zeigt, wie langanhaltend der Erwartungseffekt ist. 实验结果显示:在负面预期影响下,受试者的疼痛评分平均比中性对照条件高出约11分;而相应的正面预期仅使疼痛评分降低约4分。这表明,在完全相同的实验条件下,反安慰剂效应的强度是安慰剂效应的两倍多。更惊人的是,即使在首次虚假治疗一周后,这一效应仍几乎完全复现——这充分证明了预期效应的持久性。 "Menschen neigen offenbar dazu, eher mit dem Schlimmsten zu rechnen – und das spiegelt sich in der Schmerzverarbeitung wider", erklärt Ulrike Bingel das Ungleichgewicht zwischen Placebo- und Nocebowirkung. Vermutlich ist das ein Ergebnis der menschlichen Evolutionsgeschichte: Wer eher mit dem Schlimmsten rechnet, ist vorsichtiger und hat dadurch höhere Überlebenschancen. Wer dagegen mit stark positiven Erwartungen durchs Leben geht, ist zwar tendenziell glücklicher, neigt aber auch zum Leichtsinn, der evolutionär gesehen von Nachteil ist. In der Psychologie ist dieser Effekt als Negativbias oder Negativverzerrung bekannt. "人类显然更容易预期最坏的情况——这种倾向在疼痛处理过程中得到了直接体现,"乌尔里克·宾格尔这样解释安慰剂与反安慰剂效应之间的差异。这种现象很可能是人类进化史的产物:那些习惯做最坏打算的人往往更加谨慎,因而拥有更高的生存几率;相反,那些始终持积极乐观态度生活的人虽然通常更幸福,但也更容易轻率行事——从进化角度看,这显然是不利的。在心理学中,这种现象被称为"负面偏差"或"消极偏向"。 Die neue Studie zum Schmerzempfinden ist nun ein weiterer Beleg dafür, wie verzerrt unser Gehirn die Realität beurteilt: Wir sehen sie nicht neutral, sondern durch eine tendenziell negativ gefärbte Brille. 这项关于痛觉感知的新研究再次证明:我们的大脑在评判现实时存在明显偏差——我们并非客观中立地认知世界,而是始终戴着一副"消极滤镜"来观察一切。 Für die medizinische Therapie zieht Ulrike Bingel daraus eine wichtige Lehre: Man dürfe sich nicht nur darauf konzentrieren, positive Erwartungen zu fördern ("Das wird schon wieder"). Es sei "mindestens genauso wichtig, unbeabsichtigte negative Erwartungen zu vermeiden". 乌尔里克·宾格尔从中得出了一个重要的医学治疗启示:我们不应仅仅专注于培养积极预期(比如"一切都会好起来的"这类安慰),"避免无意中造成的负面预期至少同样重要"。 Was also tun? Zunächst mal zurückhaltend sein mit einer zu gründlichen Lektüre des Beipackzettels: Die kann unbewusst das Erleben der Nebenwirkungen fördern. Und vor allem nicht vergessen, auch an die positive Wirkung des Medikaments zu denken – am besten doppelt so intensiv. 那么该如何应对呢?首先,对药品说明书的阅读需保持适度谨慎——过分详尽的了解可能会在潜意识中放大副作用体验。更重要的是,永远不要忘记关注药物本身的积极疗效——最好以双倍的注意力来强化这种正面预期。
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